Verbundprojekt: KI-basierte Unterstützung zur individuellen Planung und Reflexion von Studienverläufen sowie (hochschulübergreifendes) Studienmonitoring
Die Anwendungen
Die erste Anwendung, der StudyBuddy, soll Studierende bei ihrer individuellen Studienverlaufsplanung unterstützen. Die zweite Anwendung, BuddyAnalytics, liefert Studiengangsdesignerinnen und -designern Visualisierungen zur Weiterentwicklung des Curriculums, indem interaktiv den geplanten Studienverläufen reale Verlaufsdaten gegenüberstellt werden.
StudyBuddy
Studierende erhalten mit dem StudyBuddy ein Tool zur informierten Planung des eigenen Studiums. Es bildet den Studienverlauf grafisch ab und gibt handlungsleitendes Feedback. Dieses stützt sich auf regelbasierte Studienverlaufspläne sowie auf durch KI-Technologie ermittelte Indikatoren und Empfehlungen, die zu erfolgreichen Studienabschlüssen führen. Generische Studienverlaufspläne werden so durch ein Werkzeug zur individuellen Studienplanung ergänzt.
BuddyAnalytics
Studiengangsdesigner:innen erhalten mit BuddyAnalytics ein interaktives Tool, das Planungsentscheidungen wie die kompetenzorientierte Curriculumsentwicklung und Studienberatung unterstützt. Durch die Analyse und Visualisierung der Studienverlaufsdaten aus unterschiedlichen Hochschulsystemen können Anpassungen und Verbesserungen der Studiengänge datenbasiert entwickelt werden. Dabei können Probleme in der Gestaltung von Studiengängen und Studienverhalten abweichend von der Studienverlaufsplanung identifiziert werden.
Projektbeteiligte der RUB
Die Projektarbeit organisiert sich in interdiziplinären und hochschulübergreifenden Arbeitspaketen. Die Projektbeteiligten an der RUB werden mit ihren jeweiligen Schwerpunktthemen im Folgenden vorgestellt.
- Educational Data Science
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- Prof. Dr. Maren Scheffel, Rike Carpantier & Johannes Wagner-Schirrmeister: Institut für Erziehungswissenschaft, Arbeitsbereich Educational Data Science
Neben der wissenschaftlichen Projektleitung an der RUB durch Prof. Dr. Scheffel und ihrer damit verbundenen Mitwirkung in der Steuerungsgruppe, sind die Mitarbeiter:innen aus dem Bereich Educational Data Science vor allem an der nutzerzentrierten Gestaltung, Entwicklung und Evaluierung des StudyBuddys für Studierende und der BuddyAnalytics für Studiengangdesignende beteiligt. Hierbei geht es besonders um das Einbringen von konkreten Erfahrungen im Bereich Learning Analytics-Dashboards, Learning Design und Nutzerdatenverarbeitung, um die erziehungswissenschaftliche / didaktische Einbettung der entwickelten Tools abzusichern.
- Ethik der digitalen Methoden und Techniken
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- Prof. Dr. Sebastian Weydner-Volkmann & Dominik Bär, M. Ed.: Ethik der digitalen Methoden und Techniken
Die EDMT übernimmt die ethische Beratung, Evaluierung und Reflexion des Projekts.
Ziel ist es, auf ethische Problemaspekte frühzeitig hinzuweisen, diese konstruktiv, zusammen mit den Projektpartnern, zu bearbeiten und damit ein ethisch stabiles Fundament für das Projekt zu gewährleisten. Die Prozesshaftigkeit und Notwendigkeit, unterschiedliche Interessen gegeneinander abwägen, muss dabei erkannt und betont werden. Die EDMT versucht damit den Spagat zwischen dem fachwissenschaftlichen Diskurs und einer angemessenen und notwendigen Kasuistik zu leisten.
- IT.SERVICES
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- Dr. Jürgen Wittsiepe & Christian Metzger: IT.SERVICES
IT.SERVICES unterstützt das Projekt AIStudyBuddy@RUB u. a. durch die Installation, Evaluation, Bereitstellung und Adaption der durch die Projektpartner der RWTH Aachen und der BU Wuppertal entwickelten Infrastruktur für Learning Analytics-Anwendungen.
Für die Praxisprojekte in den Fakultäten stellt IT.SERVICES einen wichtigen Transferpartner dar, indem der erforderliche Datenfluss zwischen den Quellsystemen und den letztendlichen Anwendungen in AIStudyBuddy gewährleistet wird. Konkret wird dafür bspw. nach der Analyse der Datenquellen ein detaillierter Katalog erarbeitet, die Modellierung der Datenmodelle wird unterstützt oder Schnittstellen zwischen den Systemen identifiziert und vorbereitet. Im Rahmen des Projekts wird IT.SERVICES außerdem durch die Auswahl und Einrichtung eines bedarfsgerechten Datenbank-Managementsystems unterstützen. Nicht zuletzt soll in AIStudyBuddy ein hochschulübergreifender Datenaustausch stattfinden, welcher nach der datenschutzrechtlichen Klärung die Implementierung von geeigneten Schnittstellen erfordert
- Zentrum für Wissenschaftsdidaktik
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- Dr. Peter Salden & Jonas Leschke, M. Ed.: Zentrum für Wissenschaftsdidaktik
Am Zentrum für Wissenschaftsdidaktik wird das Projekt für die RUB koordiniert.
Dies meint konkret, dass die Mitarbeiter an den regelmäßigen Steuerungsgruppentreffen mitwirken, Workshops sowie Arbeits- und Abstimmungstreffen koordinieren, aber auch die projektexterne Vernetzung vorantreiben. Als zweiten Schwerpunkt stellen die Mitarbeiter die Projektdokumentation schon während der Entwicklungsprozesse durch die Nutzung geeigneter Werkzeuge sicher und bereiten frühzeitig die Open Source-Bereitstellung der Projektergebnisse vor. Dieser Ansatz unterstützt durch sein regelmäßiges Reflexionsmoment den kontinuierlichen Qualitätssicherungsprozess.
- Praxisprojekte in Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau
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- Prof. Dr. Stefan Winter & Katharina Batz: Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Prof. apl. Dr. -Ing. Andreas Kilzer: Fakultät für Maschinenbau
Zur Entwicklung der Tools StuddyBuddy und BuddyAnalytics werden sowohl Studierendendaten als auch Informationen zu und Regeln aus Studienplänen und Prüfungsordnungen benötigt. Um diese Informationen exemplarisch für zwei studierendenstarke Studiengängen der RUB bereitzustellen, sind die Fakultäten Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau in das Projekt eingebunden. Als Kooperationspartner der Entwicklerteams in Aachen sind sie vor allem für die Erschließung der vorhandenen Datenquellen, das Verstehen und Aufbereiten der Datenstrukturen, die Konzeptionierung eines Datawarehouse und die Klärung von datenschutzrechtlichen Aspekten zuständig. Durch die hochschulübergreifende Zusammenarbeit ist es möglich, universitätsspezifische Voraussetzungen und Datenstrukturen bei der Entwicklung der Tools zu berücksichtigen. Nur so können sie für unterschiedliche Studiengänge und Universtäten flexibel nutzbar gestaltet und zur Verfügung gestellt werden.