
Die Erarbeitung einer Digitalisierungsstrategie für Studium und Lehre begann im Sommer 2016 und endete im Frühjahr 2018. Der Prozess bestand aus drei Schritten: einem zentralen Auftakt, einer dezentralen Konzeptphase und einer Zusammenführung der dezentralen Konzepte in der RUB-Gesamtstrategie.
Erste Phase: gemeinsamer Auftakt
Den Auftakt auf dem Weg zu einer Digitalisierungsstrategie für Studium und Lehre bildete ab Juni 2016 eine Workshopreihe, die gemeinsam vom Prorektorat Lehre und Weiterbildung sowie vom RUBeL-Team durchgeführt wurde. Im ersten Workshop kamen Lehrende, im zweiten Workshop Studierende der RUB zusammen, um zum aktuellen Stand der Digitalisierung an der RUB Stärken und Schwächen sowie Zielvorstellungen zu benennen. In einem dritten Workshop brachten Lehrende und Studierende ihre Perspektiven zusammen. Als Ergebnis wurde eine Reihe von möglichen Entwicklungslinien festgehalten.
Die Ergebnisse der Workshopreihe bildeten den Ausgangspunkt für eine hochschulinterne Tagung „Digitalisierung in Lehre und Studium“, die am 15.11.2016 im Veranstaltungszentrum der RUB stattfand. Ihr Ziel war es, in einen hochschulweiten Dialog mit möglichst vielen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren einzutreten. Eine ausführliche Dokumentation der Tagung finden Sie hier.
Als Ergebnis der Workshops sowie der RUB-internen Tagung konnten mögliche Handlungsfelder für die Digitalisierung von Studium und Lehre festgehalten werden, die in der ersten Phase auf breite Zustimmung gestoßen waren.
Zweite Phase: Dezentrale Konzeptentwicklung
In der zweiten Phase wurde die konzeptionelle Arbeit in die Fakultäten und Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtungen (ZWE) getragen. Orientiert an den in der vorigen Phase erarbeiteten Handlungsfeldern fertigten Fakultäten und ZWE zunächst Bestandsaufnahmen zur Digitalisierung in ihrem jeweiligen Bereich an. Dabei wurde nicht nur auf den Stand der Dinge im eLearning geachtet, sondern das Augenmerk auch auf sich verändernde fachliche und überfachliche Lernziele gelenkt (z.B. die Frage, inwieweit Medienkompetenz strukturiert gelehrt und gelernt wird). Aufbauend auf ihren Bestandsaufnahmen erstellten Fakultäten und ZWE dann fachspezifische Digitalisierungskonzepte, die sowohl die grundsätzliche Haltung des jeweiligen Bereichs skizzieren als auch konkrete Maßnahmen benennen, die für das jeweilige Fach strategisch bedeutsam sind und kurzfristig (drei Maßnahmen) oder mittelfristig (weitere drei Maßnahmen) umgesetzt werden sollen.
Dritte Phase: Ableitung der Gesamtstrategie
Am Anfang der dritten Phase stand ein gemeinsamer Workshop aller Fakultäten und ZWE, in dem die Einzelkonzepte vorgestellt wurden und die Diskussion darüber begann, welche Schlussfolgerungen sich aus den fachspezifischen Ansätzen für eine übergreifende Strategie ergeben. Diese übergreifenden Handlungsfelder und Maßnahmen wurden in einer RUB-zentralen Digitalisierungsstrategie für Studium und Lehre zusammengefasst, wobei auch andere Akteure – wie die IT.SERVICES und die Universitätsbibliothek einbezogen wurden (Federführung: Prorektorat für Lehre und Internationales, gemeinsam mit dem Zentrum für Wissenschaftsdidaktik/RUBeL sowie der Abteilung Lehre und Gremien im Dez. 1 der RUB). Das erarbeitete Strategiepapier wurde im Rektorat sowie in der Universitätskommission für die Lehre diskutiert und schließlich vom Senat der Ruhr-Universität am 5. Juli 2018 einstimmig verabschiedet.
Vierte Phase: Umsetzung
Über den stark partizipativen, fächerorientierten Erarbeitungsprozess hinaus ist eine Besonderheit der RUB-Digitalisierungsstrategie, dass sie nicht nur allgemeine Handlungsfelder, sondern konkrete Maßnahmen und auch ein Monitoring für die Zielerreichung vorsieht. Für die Umsetzung der Strategie stellt die RUB für zentrale und dezentrale Projekte umfangreiche Mittel zur Verfügung. So wurde für die Fakultäten und ZWE ein universitäres Förderprogramm „Digitale Lehre“ eingerichtet.
Bei der Umsetzung der Strategie spielt das RUBeL-Team eine zentrale Rolle. Hier wurde ein „eTeam-Digitalisierung“ eingerichtet, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – ergänzend bzw. über das reguläre RUBeL-Angebot hinaus – zur didaktischen Konzeption von Digitalisierungsvorhaben beraten, Lehrende schulen und auch bei der praktischen Umsetzung von eLearning-Projekten helfen. Weitere Informationen zur Umsetzung finden Sie hier.