Motto: "Gemeinsam statt einsam – Interaktion in der Online-Lehre fördern"
- Sommersemester 2020
Motto: "Gemeinsam statt einsam – Interaktion in der Online-Lehre fördern"
Das Projekt wird modulübergreifend eingesetzt und soll die digitale Vernetzung und Beratung von Erstsemesterstudierenden des Masterstudiengangs „Materials Science and Simulation“ verbessern. Hiervon sollen besonders internationale Studierende des Studiengangs profitieren, die aufgrund der aktuellen Lage das Studium nicht vor Ort aufnehmen können und gezwungen sind, sowohl die Universität als auch ihre digitale Infrastruktur aus der Ferne kennenzulernen. Hierfür wird zu Semesterbeginn eine digitale Orientierungswoche durchgeführt, bei der die Studierenden neben dem Kennenlernen der Studienmodalitäten auch eine Einführung in gängige von der Universität genutzte Softwareprogramme wie Moodle, Zoom, Jupyter Notebooks und Linux erhalten. Mittels verschiedener online-basierter Hilfsmittel soll vor allem das Kennenlernen und die Vernetzung unter den Studierenden gefördert werden. Das Online-Angebot soll mithilfe von vier studentischen Tutor*innen über das gesamte Semester ausgeweitet werden, so dass die Erstsemesterstudierenden auf feste Ansprechpartner*innen zurückgreifen und sich untereinander bei regelmäßigen Treffen in Videogruppen austauschen sowie Feedback geben können oder sich gegenseitig durch gemeinsame Prüfungsvorbereitungen unterstützen.
In einem Seminar, gerichtet an Master-Studierende der Sozialwissenschaft, sollen ethnologische Forschungsmethoden auf die aktuell bevorstehende Situation des Hybrid-Wintersemesters 2020/21 angewendet werden. Der distanzierte Blick, welcher entscheidend für die ethnologische Feldforschung ist, muss dabei nicht erst methodisch erzeugt werden, sondern besteht bereits, indem der alltägliche Ort „Campus“ und sein Betrieb, unter Corona-Bedingungen teilnehmend beobachtet wird. Dabei wird im Rahmen der online-gestalteten Lehrveranstaltung auf verschiedene eLearning-Werkzeuge zurückgegriffen, um die Interaktion unter den Studierenden und mit den Dozierenden zu fördern. In regelmäßigen Zoom-Meetings werden Erfahrungen im Rahmen des Projektseminars offen kommuniziert („Silenced Topics“ oder „Stories of Failure“) und die Studierenden durch die unterschiedlichen Phasen der Feldforschung begleitet. Zudem sollen hier auch Zwischenergebnisse der Feldforschungen präsentiert werden. Das Tool „Padlet“, eine Art digitale Pinnwand, soll von den Studierenden sowohl dazu genutzt werden, ihren eigenen Forschungsprozess abzubilden, als auch einen Einblick in die Forschungen der anderen Teilnehmer*innen zu bekommen und durch Kommentierungen und andere Hinweise Feedback zu geben. Durch die eingesetzten eLearning-Tools wird neben der Interaktion unter den Studierenden auch die Prozesshaftigkeit des Forschens zum Ausdruck gebracht. Abschließend sind kreative Ergebnispräsentationen in Form von Erklärvideos, Pinnwänden oder Collagen angedacht.
Im Physikstudium sind Praktika fester Bestandteil, um Vorlesungsinhalte durch praktische Anwendungen in Laborversuchen zu vertiefen. Das Radioteleskop Low Frequency Array (LOFAR), das unter anderem vom Astronomischen Institut der RUB betrieben wird, ermöglicht es, Beobachtungen von erloschenen Sternen (sog. Pulsaren) durchzuführen. Projektziel ist der vollständig onlinebasierte Aufbau eines LOFAR-Praktikumsversuchs im Rahmen des Fortgeschrittenpraktikums der Physik, bei dem Daten von Pulsaren aufgenommen und ausgewertet werden. Hierzu arbeiten Studierende in festen Kleingruppen zusammen und führen gemeinsam sowohl die Beobachtungsplanung als auch die Datenauswertung durch. Um die Interaktion unter den Studierenden auch im virtuellen Raum zu gewährleisten, wird hierbei auf verschiedene Online-Tools zurückgegriffen. Durch die Videokonferenzsoftware Zoom, ein kollaborativ nutzbares Online-Whiteboard und die Cloud Google Colab soll die direkte Kommunikation mit und unter den Studierenden ermöglicht, physikalische Fragestellungen graphisch veranschaulicht sowie eine kooperative Datenauswertung zugänglich gemacht werden.
Im Seminar "Sporternährung – Forschendes Lernen und Forschungsmethodik" werden Grundlagen zu ernährungsphysiologisch begründeten Ernährungsstrategien für die Felder Prävention und Rehabilitation behandelt. Eine Besonderheit des online-basierten Seminars ist die gemeinsame Erstellung eines Podcasts, welcher nach Ablauf des Semesters veröffentlicht werden soll. Die Zusammenarbeit wird über Moodle und Zoom organisiert. Neben der reinen Wissensvermittlung und -aneignung liegt ein weiterer Fokus des Seminars auf der Steigerung von Kommunikationskompetenzen. Die Studierenden sollen in der Lage sein, die komplexen Zusammenhänge physiologischer Reaktionen des gesunden und des kranken menschlichen Körpers so wiederzugeben, dass der Inhalt den Hörer*innen auf vereinfachte, aber korrekte Weise vermittelt werden kann. Somit können künftige berufliche Alltagssituationen erprobt werden, in denen komplexe Sachverhalte adressatenorientiert vermittelt werden müssen. Die grundlegende Theorie des Seminars kann über das Lehrinstrument des Podcasts vertieft und medial festgehalten werden. Eine intensivere Reflexion der eigenen Referate und Präsentationen zur Vorbereitung auf den jeweiligen Podcast-Beitrag dient der Vertiefung des eigenen Themengebietes. Die Audio-Beiträge können außerdem als Vorbereitung für die Modulprüfung genutzt werden. Besonders motivierend bei der Erstellung soll die Tatsache wirken, dass die einzelnen Podcast-Episoden auch bei Spotify hochgeladen werden sollen und so einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Im Rahmen des Projekts soll eine Verflechtung von theoretischen Konzepten der Sportpsychologie und anwendungsbezogener sportpsychologischer Arbeit stattfinden. Hierzu wird ein Seminar angeboten, von dem sowohl Studierende der Sportwissenschaft als auch der Psychologie profitieren können. Dabei werden kurze Theorieinhalte zu sportpsychologischen Themen mit Übungen aus der Praxis der Sportpsychologie kombiniert. Bei den Übungen haben die Studierenden sowohl die Möglichkeit, Selbsterfahrungen als "Athlet*innen" zu sammeln, als auch die Rolle des sportpsychologischen Beratenden in Fallbeispielen mit Athlet*innen zu simulieren. Die zentralen Lernziele umfassen die Wissensvermittlung und das "Erleben" der praktischen sportpsychologischen Arbeit. Für die Interaktion mit und unter den Studierenden wird zum einen das Online-Abstimmungstool „Mentimeter“ genutzt, mithilfe dessen Studierende über Seminarthemen abstimmen sollen und so den Seminarverlauf direkt beeinflussen können. Zum anderen kommen verstärkt Breakout-Sessions über Zoom zum Einsatz, um in Gruppenarbeiten Fallbeispiele zu bearbeiten und diese im Plenum zu diskutieren.